Tuesday, June 8, 2010

Review "Web of Lies"



Nachdem ich vor zwei Tagen den ersten Teil der Serie zu Ende gelesen hatte und wirklich ziemlich begeistert war, begann ich "Web of Lies" mit gemischten Gefühlen. Einerseits war ich total gespannt auf die Fortsetzung, andererseits hatte ich ein bisschen Angst, dass die Fortsetzung nicht mit dem ersten Teil mithalten kann und nachlässt. Doch Gott sei Dank haben sich meine Befürchtungen nicht bewahrheitete.

ACHTUNG! Das folgende Review kann Spoiler zum Inhalt des ersten Teils, "Spider´s Bite" und leichte Spoiler zu "Web of Lies" enthalten!


Am Ende von "Spider´s Bite" haben wir als Leser ja zum einen erfahren, dass Gins Schwester Bria gar nicht tot ist und dass sie ihren Job als Auftragskiller an den Nagel hängt und von nun an das Prok Pit, den Laden, den ihr Fletcher vererbt hat, führt.

Doch wie nicht anders zu erwarten, beginnt ihr vorzeitiger Ruhestand Gin bald zu langweilen. Eine Tatsache, die sich als als fatal für zwei Jungs, die das Prok Pit nur zum Spaß überfallen wollen, herausstellt. Denn natürlich lässt sich Gin das nicht gefallen und überwältigt die beiden. Einer der Jungs stellt sich als Jake McAllister heraus, Sohn des eiskalten Rechtsanwalt von Mab Monroe, Feuer-Elementar und de facto die Frau, die in Ashland die Zügel in der Hand hält.
Als dann auch noch Schüsse im Pork Pit fallen und Gin und ein Mädchen namens Violet Fox bedrohen, wird sie in eine Strudel aus Korruption, Machtspielen und Ungerechtigkeit hineingezogen, der selbst für eine hartgesottene Killerin tödlich sein kann.

Anders als in "Spider´s Bite" muss Gin diesmal keinen Mordfall lösen, wie schon im errsten Buch ist die Atmosphöre wieder sehr düster und brutal was aber nur logisch ist in dem von Jennifer Estep kreierten Ashland. Und da die Polizei durch und durch - naja, mit einer bekannten Ausnahme - korrupt is, müssen die Unschuldigen wo anders ihre Hilfe suchen.

Gin ist zwar immer noch die Alte, die keine Sekunde zögert und tut, was getan werden muss. Trotzdem ist jedoch eine Weiterentwicklung zu erkennen. Schließlich nimmt sie den Auftrag an, obwohl sie sicht dafür bezahlt wird. Zum einen, weil sie erkennt, dass sie die einzige Chance ist, die die Foxes auf Gerechtigkeit haben, zum anderen aber auch wegen Fletcher. Warren T. Fox, ehemals bester Freund ihres Mentors ist wie das Spiegelbild ihrer verstorbenen Vaterfigur und schafft es wie nur wenige, Gefühle in Gin zu wecken. Zudem sieht Gin viel von sich in Violet und versucht, einen Teil ihrer Vergangenheit und den schrecklichen Ereignissen, die ihr selbst widerfahren sind, an Violet gut zu machen. Man kann also sagen, dass Gins Motive nicht so kalt und selbstsüchtig sind, wie sie es andere gerne glauben lassen möchte.
Was mich direkt zu sexy Detectiv Donovan Caine bringt. Denn auch er ist wieder mit an Bord, mehr oder weniger freiwillig. Doch obwohl er mittlerweile weiß, warum Gin seinen Partner ermordet hat und die Gründe mehr als versteht, ist er noch nicht bereit zu akzeptieren, dass Gins Weg in Ashland mitunter der Einizige ist, der der normalen Bevölkerung zu Gerechtigkeit verhelfen kann. Und so ist er auch in "Web of Lies" wieder hin und her gerissen zwischen seinen Gefühlen zu Gin und seiner Moral.
Ganz im Gegenteil zu den anderen Nebencharakteren. In ihrem zweiten Buch treffen wir wieder auf Finn, den charmanten aber völlig skrupellosen Banker, Sophia, der wortkargen Goth Zwergin und ihrer Schwester, Jo-Jo. Jennifer Espet gelingt es, selbst ihre "Nebendarsteller" so lebendig und erfrischend anders darzustellen, dass man kaum genung davon bekommen kann. Die Einführung eines neuen Players in Ashland, Owen Grayson ist ebenfalls sehr gelungen. Ein Mann "definetly worth watching", wie Gin so schön sagt.
Fügt man dem Ganzen dann noch eine geldgierigen Zwerg mit Cowboy-Fetisch hinzu, der bereit ist, über Leichen zu gehen und die scheibar allmächtige und leicht geisteskranke Mab Monore mit samt ihrer Entourage, so fügt sich das Ganze zu einer runden Story zusammen, die den Leser sowohl in ihren langsamen als auch actionreichen Momenten in die düstere Welt der Gin Bianco hineinzieht und fesselt.
Abgesehen von einigen im Großen und Ganzen aber eher unwichtigen technischen Aspekten die den Schreibstil der Autorin betreffen und die mich schon im ersten Buch gestört haben, hat mich auch "Web of Lies" wieder völlig überzeugt.
Wer also auf der Sucher nach einem düsteren UF Buch mit einer kompromisslosen (Anti?-)Heldin, übermächtigen Gegenspielern und der ein oder anderen sexy Szene ist, ist mit "Web of Lies" auzgezeichnet beraten.

5 von 5 Punkten von mir!

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